1801 eine Legende sagt: Ein Viehhirte trieb seine Herde samt Stier auf ein Brachfeld in der Gegend des späteren
Bergwerkes. Während des Weidens geriet der Bulle an eine Stelle wo das Kohlenflöz besonders hoch aufragte, nur von
einer dünnen Erdschicht bedeckt, so dass dem Tier die aufsteigenden schwefelhaltigen Gase in die Nüstern drangen.
Gereizt stampfte und scharrte der Stier den Boden, so dass Rasen- und Erdbrocken nur so herum flogen.
Der Hirte eilte hinzu und sah erstaunt die schwarzbraune Masse, welche sich bei näherer Betrachtung als Kohle erwies.
Dies war indirekt die Entstehung des Neufeldersees und in der Folge des heutigen Mobilheimplatzes.
1809 wurde die französische Armee bei Wr. Neustadt zusammengezogen und in den Ortschaften rundum, auch in
Neufeld einquartiert. Den Bauern wurden die letzten Vorräte genommen.
.
Perspektivkarte um 1830
1813 war die vermutlich ärgste Überschwemmung Neufelds durch Leitha-
Hochwasser, eine der wohl schlimmsten Beschädigungen des Ortes, Brandunglücke,
Rinderseuche und Krieg miteingerechnet. Das Land um Neufeld stand zur
Gänze unter Wasser und tagelange Regenfälle ließen es so hoch steigen,
dass die meisten Häuser beschädigt wurden und die noch nicht eingebrachte
Ernte vernichtet wurde. Dazu kamen die Spätfolgen wie Rinderpest und Unkraut
Kohlebergbau - Bagger
1816 begann der amtlich genehmigte Bergbau.
1830 kaufte Johann Neubauer das Haus Hautplatz 17 und eröffnete dort einen der ersten Krämerläden Neufelds.
1873, am 9. Mai der „Schwarze Freitag“ der Wiener Börse führte zum Zusammenbruch unzähliger Firmen. Vor diesem
wirtschaftpolitischen Hintergrund entstanden die beiden wichtigsten Bahnlinien Neufelds:
.
Die Raab-Ödenburg-Ebenfurther Bahnlinie ( mit Station Neufeld) und die Pottendorferlinie der Südbahn (mit dem
Bahnknoten Ebenfurth). Schon 1872, ein Jahr nach Fertigstellung der Hauptlinie nach Ebenfurth, wurde am 20.März die
2,262 Km lange Seitenstrecke nach Neufeld als Pferdeeisenbahn dem Betrieb feierlich übergeben. Eine Flügelbahn führte
vom Bergwerk zu dem Platz wo später die Bahnstation Neufeld entstehen sollte.
1882 bekam Neufeld ein eigenes Postamt, davor wurden sie aus Ebenfurth versorgt.
.
Hauptstrasse um 1860
1883 wurde das „Freiwillige Feuerwehrcorps“ geschaffen.
11. Oktober 1888 wurde die erste ungarische Jute-Spinnerei und - Weberei mit Sitz in Neufeld gegründet.
1890 ergab eine Volkszählung einen Bevölkerungsstand von 1781 Seelen, auch stammt vom 21.März 1890 das erste
Gemeinderats - Sitzungsprotokoll.
Ab 1.Jänner 1900 war Neufeld eine Großgemeinde, die Volkszählung ergab einen Stand von 2908 Personen.
1903 endete in Neufeld die erste Bergbauperiode. Der Anpacht des stillgelegten, abgesoffenen alten Neufelder Tagbaues
durch die Wr. Städtischen Elektrizitätswerke, hatte nach Instandsetzung und monatelangen Auspumpen am 1. Juli 1916
die Grube Neufeld 1 ihre Förderung wieder aufgenommen.
Quelle : Neufelder Chronik 350 Jahre Neufeld und Teile Verein
.
