Das sogenannte Ungerdorf oder seit 1624 urkundlich gesicherte Flur- oder Riedbezeichnung „NEYFELDT“ wurde auf
den neu gegründeten Ort Neufeld übertragen.
1646 gab es eine Kurzübersicht der Orte in der 36 Häuser in Neufeld angegeben wurden.
1647 vollzog sich dramatisch die Inbesitznahme der Herrschaft Hornstein durch Graf Franz III. Nádasdy, sicher die
konfliktreichste aller Rückgliederungen und Hauptvoraussetzung der Gründung Neufelds in der historisch belegbaren
Weise.
1651 Neufeld entstand nicht als Anger- sondern als Straßendorf. Der Begriff besteht überall dort zu Recht, wo zwischen
den beiden Häuserreihen mehr als 20m Zwischenraum für die Fahrbahn, die Ablaufgräben und Gehsteige genützt wird
und nicht für breite Grünflächen. Durch spätere Nutzung und Verschönerung des an sich breiten Angers bietet sich
Neufeld heute als Mischung zwischen Anger- und Straßendorf dar, ein Typus der auch Schmalangerdorf genannt wird.
Der bäuerliche Teil der Stadt, das Nussdorf entspricht dem einheitlichen Grundriss der Streckhöfe, manchmal durch
quergestellte Scheunen zu Hackenhöfen verändert.
Die erste Schule (Judenschule) und Judensiedlung wurden gegründet. Graf Franz III. Nádasdy lies eine Siedlung zur
Wahrung der Vorteile an einem wegen eines alten Handelsweges frequentierten Flussübergangs in der Leithaniederung
anlegen. Denkbar bescheiden mit Grund ausgestattet, sollte der Ort drei Zwecken dienen, erstens das Kastell zum
Schutze von kleineren Angriffen, zweitens die Judensiedlung für Mauteinhebung und Handel, drittens das Bauerndorf
mit bescheidenen bebaubaren Flächen und Höfen.